Blog-Artikel

08.11.2012 10:32
Produktion, Verkauf, Verbrauch: geht das fair?  

Wer Fleisch essen will, muss Tiere töten. Da kann man nicht drum herum reden. Und wer Tiere mästen will, der muss auf jeden Fall viele pflanzliche Kalorien in ein Tier investieren, um Fleisch zu bekommen. Das kann bio, das kann öko sein - aber geht das auch wirklich fair?

An Stelle einer heilen Welt-Kampagne geht es darum:
rücksichtsvoll in Bezug auf Menschen, Tiere, natürliche Ressourcen und unter weitgehender Vermeidung von Schäden zu produzieren. Da muss man natürlich fragen: Was, wozu und muss das überhaupt sein?
- rücksichtsvoll in Bezug auf Kunden, Gäste, Mitarbeiter und Öffentlichkeit zu verkaufen, so dass transparent, für den Menschen gedeihlich und für die Gesellschaft insgesamt bekömmlich mit Produkten gehandelt wird
- rücksichtsvoll in Bezug auf die Herstellung und die Herstellungsmitarbeiter, rücksichtsvoll in Bezug auf Transportwege und ihre Schadstoffbilanz, - rücksichtsvoll in Bezug auf sich selbst und seine Gesundheit zu konsumieren.
Dazu brauchen wir Verbraucher mehr Informationen, mehr Transparenz, damit wir in die Lage versetzt sind, beim Einkauf nach solchen Gesichtspunkten, nach Fairness-Aspekten zu entscheiden und zu kaufen. Dass Fairness zu einem starken Image- und Marketingfaktor geworden ist, ist sehr erfreulich. Aber das es hier und da zu einer reinen PR-Masche missbraucht wird, weniger.

Ein Pionier des fairen Handels und sozialverträglicher Lieferketten, Dr. Martin Kunz, und der Vorstand der bio-sozial-ökologischen agroorientierten Schweisfurth-Stiftung, Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, sowie die TV-Köchin, Unternehmerin und Trägerin des Deutschen Fairness Preises 2012 Sarah Wiener, diskutierten auf dem Internationalen Fairness-Forum über die Bedeutung, die Widrigkeiten und Widersprüche und die Perspektiven fairer Produktion, fairen Verkaufens und fairen Verbrauchs.

Zum Internationalen Fairness-Forum 2012 begrüßte Dr. Norbert Copray, geschäftsführender Direktor der Fairness-Stiftung, über 300 Gäste, die am 27.10.2012 nach Frankfurt am Main gekommen waren. In seiner Begrüßung und Einführung führte Dr. Copray zu Inhalt und Ziel des diesjährigen Fairness-Forums unter anderem aus: "Produzieren - verkaufen - konsumieren: geht das wirklich fair? Diese Frage stellen wir uns in der Fairness-Stiftung schon seit längerer Zeit. Nicht zuletzt deshalb, weil wir häufig erfahren, wie zwar etliche Unternehmen behaupten, fair zu agieren, aber ihrem selbstgesteckten Ziel nicht folgen. Entsprechend dem heute an Sarah Wiener verliehenen Deutschen Fairness Preis sind wir der Auffassung, dass Fairness umfassend verstanden werden muss, dass davon nichts ausgeklammert sein kann. Dabei geht es nicht darum, einem Ideal der heilen Welt nachzujagen.

mehr dazu: http://www.fairness-stiftung.de/FF2012.htm

Gesellschaft
  Blog-Artikel
  Blog-Kategorien
  Blog-Archiv