11.12.2007 14:30
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Fairness wird Maßstab für Kaufentscheidung
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In einer repräsentativen Studie halten es 93 Prozent der Konsumenten in Deutschland für sehr wichtig, dass Unternehmen ethisch und moralisch korrekt handeln. Allerdings glauben nur 15 Prozent der Befragten, dass deutsche Unternehmen diese Werte auch wirklich hochschätzen. Rund 90 Prozent der Befragten nannten „Fairness gegenüber den Mitarbeitern“ und "Schonung der Umwelt“ als zentrale Punkte ethisch und moralisch korrekten Handelns. Außerdem wurde die Bereitschaft der Konsumenten erfasst, einen Aufpreis für sozialverantwortliche Produkte und Dienstleistungen zu bezahlen. Die Zahl derer, die einen Aufpreis akzeptieren, liegt bei 75 Prozent. Die Höhe des „Moralaufschlags“ liegt in der Studie des Marktforschungsinstituts Puls derzeit bei 12,4 Prozent.
Auch wenn die Verbraucher beim Einkauf ihrer eigenen Bereitschaft und Bewertung widersprechen, weil sie eher auf den Preis anstatt auf die "Fairness gegenüber den Mitarbeitern" und die "Schonung der Umwelt" achten, so ist der Trend doch eindeutig: Bei ähnlichem Preis entscheidet dann das faire und ethische Ansehen der Unternehmens und der Marke. Wobei Spendenaktivitäten der Unternehmen relativ unbedeutend für die Kaufentscheidung sind, weil sie von Konsumenten ohnehin der Marketingstrategie zugeschlagen wird.
Bei einem übersättigtem Markt, weiterem Preisdruck und steigendem Fairnessbewusstsein in der Bevölkerung werden die Unternehmen gewinnen, die sich durch Fairness von anderen Unternehmen unterscheiden. Kaufentscheidungen brauchen Gesichtspunkte, um eine Wahl treffen zu können. Fairness entwickelt sich zu einem starken Kaufargument.
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02.12.2007 11:57
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Unfairness fördert Herzinfarkt
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In einer aktuellen, umfangreichen britischen Studie an über 8000 Verwaltungsangestellten zwischen 35 und 55 Jahren wurde nachgewiesen: Schikane und Benachteiligung erhöhen direkt und messbar das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Krankheit. Jene Probandinnen und Probanden, die angaben, sich besonders unfair behandelt zu fühlen, wurden mit höherer Wahrscheinlichkeit herzkrank als die Kollegen, die mit ihrem Umfeld zufrieden waren. Je größer die Fremdbestimmung und der Gestaltungsspielraum sind, desto stärker ist die Disposition zu signifikanten Herz-Kreislauf-Schädigungen durch unfaire Behandlung.
Gut gemeinter Rat in dieser Situation ist rasch zur Hand, und oft spüren es die Betroffenen selber: Die Ursache des dauernden Drucks, des Gefühls der Ungerechtigkeit oder des Ausgeliefertseins sollte identifiziert und möglichst behoben werden. «Doch viele Menschen schweigen lieber, weil sie Angst vor Sanktionen haben – im schlimmsten Fall, ihre Stelle zu verlieren», sagt Dr. Roger Weber, Chefarzt der Rehabilitationsklinik Le Noirmont. Während der Rehabilitation würden deshalb Herzinfarktpatienten auf dem Weg zurück in den Berufsalltag von Fachpersonen der Klinik dabei unterstützt, belastende Situationen zu klären. Studien lassen vermuten, dass die Rückkehr in einen stressigen Job einem zweiten Herzanfall Vorschub leistet.
Die Schweizerische Herzstiftung empfiehlt Betroffenen, Probleme anzusprechen. Eine günstige Gelegenheit können die Mitarbeitergespräche sein, die auf das Jahresende hin geführt werden. Ist die Angst zu groß oder die Situation zu verfahren, sollte Rat bei Experten wie der Fairness-Stiftung eingeholt werden.
Probleme am Arbeitsplatz aktiv angehen: das ist die Devise für den Erhalt der eigenen Gesundheit und Arbeitsfähigkeit. Sich weg ducken mindert Kompetenz, Selbstvertrauen und Kraft. Die Erfahrung der letzten Jahre in der Fairness-Stiftung zeigen: Verantwortliche in den Firmen und Organisationen sind inzwischen deutlich sensibler für die Rückmeldungen der Mitarbeiter. Und sie sind bereit, den Beschwerden nachzugehen und Abhilfe zu schaffen. Entscheidend ist, dass Betroffene in richtiger Weise vorgehen und sich nicht selbst dabei ins Unrecht setzen oder auf Eskalation hinwirken.
http://jech.bmj.com/cgi/content/full/61/6/513
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