Blog nach Monat: Januar 2025

13.01.2025 10:25
Biodeutsch? Das krass unfaire Unwort
Der Begriff „biodeutsch“ ist zum „Unwort des Jahres“ 2024 gekürt worden. Das gab die Jury der sprachkritischen „Unwort“-Aktion am Montag in Marburg bekannt.

Der Begriff sei im vergangenen Jahr verstärkt im öffentlichen und gesellschaftlichen Sprachgebrauch sowie vor allem in den sozialen Medien verwendet worden, „um Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich biologischer Abstammungskriterien einzuteilen, zu bewerten und zu diskriminieren“, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Nach einer ursprünglich ironisch-satirischen Verwendung werde der Begriff „biodeutsch“ seit mehreren Jahren sehr gedankenlos und wörtlich gemeint genutzt. „Dabei wird „Deutschsein“ naturbezogen begründet, um eine Abgrenzung und Abwertung von Deutschen mit Migrationsbiographie vorzunehmen“, hieß es in der Begründung. Die mit dem Gebrauch von „biodeutsch“ einhergehende Unterteilung „in angeblich „echte“ Deutsche und in Deutsche zweiter Klasse ist eine Form von Alltagsrassismus“, hieß es.

Auf Platz zwei landete der Begriff „Heizungsverbot“. Der im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz verwendete Ausdruck sei irreführend und verwendet worden, um klimaschützende Maßnahmen zu diskreditieren.

Die Jury der institutionell unabhängigen und ehrenamtlichen Aktion „Unwort des Jahres“ besteht aus vier Sprachwissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen, einer Journalistin sowie jährlich wechselnden Mitgliedern.

„Importierter Antisemitismus“ persönliches Unwort

In diesem Jahr beteiligten sich die Publizistin und Politologin Saba-Nur Cheema sowie Meron Mendel, Publizist, Historiker und Pädagoge sowie Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. Sie kürten den Begriff „importierter Antisemitismus“ zu ihrem persönlichen Unwort. Der Ausdruck suggeriere, dass Judenhass vor allem mit dem Zuzug von Migrantinnen und Migranten zu einem Problem geworden sei, hieß es in der Begründung. Der Begriff werde vor allem in rechten Kreisen verwendet, um Musliminnen und Muslime sowie Menschen mit Migrationsbiographie auszugrenzen „und vom eigenen Antisemitismus abzulenken“, erklärte die Jury.

Jüdisches Leben auf dem Rückzug:
Weißer Ring empört

Die Zahl antisemitischer Straftaten ist seit dem Angriff der Hamas auf Israel sprunghaft angestiegen – und die Angst und Jüdinnen und Juden vor Gewalt steigt. Längst befindet sich jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug, stellt die neue Bundesvorsitzende des Weißen Rings klar und fordert Haltung.

Das „Unwort des Jahres“ wird nach verschiedenen Kriterien aus Vorschlägen ausgewählt, die Bürgerinnen und Bürger jeweils bis 31. Dezember eines Jahres einsenden können. Insgesamt gab es dieses Mal 3172 Einsendungen, das waren erneut deutlich mehr als im vorangegangenen Jahr. Sie enthielten 655 verschiedene Ausdrücke, von denen rund 80 den Kriterien der Jury entsprachen.
Als „Unwort des Jahres“ kommen nach Angaben der Verantwortlichen Begriffe und Formulierungen infrage, die gegen die Prinzipien der Menschenwürde oder Demokratie verstoßen, die gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder die euphemistisch, verschleiernd oder irreführend sind. Wie häufig ein Begriff vorgeschlagen wurde, ist nicht entscheidend für Kür zum „Unwort“ des Jahres.

07.01.2025 08:16
Alles über Gaslighting - eine besonders perverse Methode des Mobbing und der Unfairness

Gaslighting

"Gaslighting" bezeichnet eine Form von psychischer Gewalt, bei dem die Opfer so stark durch Lügen, Leugnen und Einschüchterungstaktiken manipuliert werden, dass sie anfangen, an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln. Wie man "Gaslighting" erkennt – und wie man sich wehren kann.

Mehr dazu auf unserer Site: https://www.fairness-stiftung.de/Gaslighting.htm

  Blog-Artikel
  Blog-Kategorien
  Blog-Archiv