26.08.2019 09:20
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Fairness - damit die Seele wieder Tritt fasst
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Wir möchten Sie auf den diesjährigen Fairness-Thementag am 21.9.2019 im Haus am Dom in Frankfurt am Main aufmerksam machen und dazu einladen:
Fairness - damit die Seele wieder Tritt fasst
Wie gibt es Hoffnung für psychisch belastete und erkrankte Menschen? Wozu Genesung Teilhabe braucht
Fast jeder dritte Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren leidet mindestens einmal pro Jahr unter einer psychischen Störung. Psychische Belastung ist für viele Menschen Alltag geworden. Doch Gesellschaft und Wirtschaft tun sich schwer, für psychisch belastete und erkrankte Menschen Wege zu bahnen und zu begleiten, die sie dabei unterstützen, die Situation zu überwinden.
Für die gesellschaftliche und arbeitsmäßige Integration und Inklusion fehlt es vor allem an Fairness. Fairness durch Überwinden der Vorurteile gegenüber psychisch erkrankten Menschen, Fairness durch menschenwürdige Ansprache und Begleitung, Fairness durch stärkende und ermutigende Rahmenbedingungen. Dazu gehört auch, durch Information und Reflexion die Angst vor psychisch erkrankten Menschen zu nehmen und zu Begegnung und Kommunikation zu motivieren.
Drei Fachfrauen werden vor dem Hintergrund ihrer eigenen Psychiatrieerfahrung dazu sprechen und am Nachmittag in Workshops anleiten.
Vormittag 9 Uhr In einer Gesprächsrunde auf dem Podium wird das Thema entfaltet von •Margret Osterfeld, Psychiaterin, Psychotherapeutin, derzeit mit einem Mandat bei den Vereinten Nationen in Bezug auf Psychiatrie und Menschenrechte tätig, psychiatrieerfahren •Claudia Mönius, Kulturwirtin M.A., Coach, psychiatrieerfahren •Christiana Wirtz, Historikerin, Journalistin, Redakteurin, psychiatrieerfahren Moderation: Dr. Norbert Copray, Fairness-Stiftung
Nachmittag: Workshops (WS) 14 Uhr WS 1: „Selbstbefähigung fördern. Wie man psychisch erkrankten Menschen helfen kann, wieder in der Gesellschaft Tritt zu fassen“ WS 2: „Der Pfad der Emotionen. Wie man zum Mut kommt“ WS 3. „Was es braucht, selbst wieder Tritt zu fassen. Das postkritische Leben“ WS 4: „Tritt fassen jenseits von Worten. Kunsttherapeutische Annäherungen“
Kooperation von Haus am Dom, Rhabanus Maurus-Akademie Bistum Limburg, Fairness-Stiftung und Leserinitiative Publik-Forum e.V.
"Anmeldung über das Ticket-System vom Haus am Dom www.hausamdom-frankfurt.de"
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20.08.2019 17:56
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Ernst gemeint oder Fake: Absage an Shareholder Value durch Konzernbosse
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Kommt jetzt Fairness für Kunden, Beschäftigte, Lieferanten und Bürgern – ausgerechnet durch globale Player im Business? Kaum zu glauben. Doch Ines Zöttl, Korrespondentin des SPIEGEL in Washington meldet: „Eine ganze Managergeneration fühlte sich der Gewinnmaximierung verpflichtet. Doch nun lassen Amerikas mächtigste Konzernchefs von dem Ziel ab, vorrangig die Aktionäre zu beglücken. Ihre Kritiker wird das kaum besänftigen.
Diese Revolution hat einer angezettelt, der mitten im Herzen des Establishments sitzt: Jamie Dimon ist sozusagen an der Wall Street aufgewachsen. Vater und Großvater waren Aktienhändler, er selbst hat seine ganze Karriere in der New Yorker Finanzbranche verbracht. Heute führt der 63-Jährige Amerikas größte Bank JPMorgan Chase und verdient jährlich rund 30 Millionen Dollar. Doch seit einiger Zeit scheinen Dimon Zweifel am System befallen zu haben. "Der amerikanische Traum lebt - aber für viele erodiert er", schrieb der Sohn griechischer Einwanderer kürzlich besorgt an die "lieben Mitaktionäre", während der beiliegende Geschäftsbericht einen Rekordgewinn der Bank für 2018 auswies.
Nun haben die Miteigner erneut Post von Dimon bekommen - diesmal als eine zweiseitige Anzeige im Wirtschaftsblatt "Wall Street Journal". Darin verabschiedet sich Amerikas Konzernelite vom Vorrang des "Shareholder Value", dem Konzept, das die Steigerung des Firmenwerts und Aktienkurses zur wichtigsten Aufgabe jeden CEOs erklärt. 181 Topmanager haben die "Erklärung zum Zweck eines Unternehmens" der Vereinigung Business Roundtable unterzeichnet, der Dimon vorsitzt. Mit dabei sind alle, die in der America Inc. Rang und Namen verkörpern. Amazon-Gründer Jeff Bezos hat genauso unterschrieben wie Tim Cook von Apple oder GM-Chefin Mary Barra. Auch Ford, Coca-Cola, Walmart, Bayer, Siemens, Exxon, SAP, Goldman Sachs und der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock sind mit von der Partie.
"Die Amerikaner verdienen eine Wirtschaft, die allen Menschen ermöglicht, mit harter Arbeit und Kreativität Erfolg zu haben und ein erfülltes und würdevolles Leben zu führen", schreiben sie. Dann geloben die Unterzeichner allen ihren Stakeholdern Fairness: den Kunden, den Beschäftigten, den Lieferanten und den Bürgern. Ach so, und dann wären da ja noch die Aktionäre, denen der letzte Spiegelstrich der Aufzählung gewidmet ist. Für sie will man immerhin einen "langfristigen Wert" ihrer Geldanlage schaffen.
Amerikas Wirtschaft wirft damit ein Mantra auf den Müllhaufen der Geschichte, das eine ganze Managergeneration geprägt hat. 1997 hatten sich die im Roundtable organisierten Unternehmen darauf verpflichtet, künftig "in erster Linie" den Anteilseignern zu dienen. Dabei blieb es zwei Jahrzehnte lang. Die Belange der sonstigen Interessengruppen spielten nach dieser Lesart nur "als Ableitung" der Verpflichtung gegenüber dem Aktionär eine Rolle, ganz so, wie es der Chicagoer Ökonom Milton Friedman empfohlen hatte. Nach dem Konzept des Wirtschaftsnobelpreisträgers beschränkt sich die Aufgabe der Unternehmen darauf, die Gewinne zu maximieren. Dabei müssen sie Gesetze und fundamentale Regeln einhalten, mehr aber auch nicht. Alle anderen gesellschaftlichen oder ethischen Zielsetzungen seien nicht Sache der Firmen, sondern des einzelnen Bürgers und des Staates.
Mehr Haltung zeigen
Die Idee, dass die unternehmerische Gier am Ende zum optimalen Ergebnis für die Volkswirtschaft führt, überzeugt jedoch immer weniger Amerikaner. Mit ihrer Abkehr von der Shareholder-Priorisierung reagierten die Unternehmen "auf den Zeitgeist", glaubt die Historikerin Nancy Koehn von der Harvard Business School. "Sie nehmen wahr, dass Business as usual nicht länger akzeptiert wird", sagte sie der "New York Times". In einer Studie von 2018 forderten 78 Prozent der Befragten, dass die Unternehmen positiv auf die Gesellschaft wirken sollten. Die Vorstände stehen zunehmend unter Druck, sich zu Fragen wie Einwanderungspolitik oder Rassismus zu positionieren. Viele Millennials verlangen von ihrem Arbeitgeber Haltung. So zirkulierten Google-Mitarbeiter jüngst intern eine Petition, die sich gegen Geschäfte des Cloud-Anbieters mit den US-Einwanderungsbehörden wandte. Die nun vorgelegten neuen Prinzipien der Unternehmensführung spiegelten besser, "wie Konzerne heute arbeiten können und sollen", sagt der Chef des Konsumgüterherstellers Johnson & Johnson, Alex Gorsky, der ebenfalls unterschrieben hat. "Es unterstreicht die zentrale Rolle, die Unternehmen darin spielen können, unsere Gesellschaft zu verbessern."
Gezielte Kampagne
Allerdings dürfte der Wirtschaft auch daran gelegen sein, sich auf diese Weise aus dem Schussfeld der Wahlkampfschlacht zu bringen. Denn die aussichtsreichen demokratischen Präsidentschaftsbewerber Elizabeth Warren und Bernie Sanders profilieren sich bei ihrer linken Basis mit Kritik an der vermeintlichen Übermacht der Konzerne. Die "rhetorische Umarmung" aller Stakeholder ziele mutmaßlich auch darauf ab, mögliche Reformen bei der Besteuerung und Regulierung der Unternehmen abzuwehren, mutmaßte der frühere Finanzminister Larry Summers in der "Financial Times".
Nicht nur er bezweifelt, dass es den Managern wirklich ernst ist. "Wir brauchen mehr als eine PR-Aktion", erklärt der linke Senator Sanders zu dem Vorstoß. "Wir brauchen einen konkreten Plan." Die Unternehmen müssten Jobs zurück nach Amerika holen, auskömmliche Löhne zahlen, ihre Angriffe gegen Gewerkschaften einstellen und höhere Steuern zahlen.
"Ich bin neugierig, ob irgendein CEO mir ein einziges greifbares Beispiel von etwas schickt, was man aufgrund dieser vermeintlich bahnbrechenden Erklärung stoppen wird", ätzt auch Anand Giridharadas, Autor des elitenkritischen Bestsellers "Winners Take All". Und auch Historikerin Koehn hält es für offen, ob sich die Geschäftspolitik wirklich verändert.
Kritik kommt allerdings auch aus dem anderen Lager. Wer vielen verantwortlich sei, sei am Ende keinem wirklich verpflichtet, warnte der Corporate-Governance-Experte Charles Elson von der University of Delaware in der "Washington Post". Er sieht zwischen dem Ziel des langfristigen Shareholder Value und der Zufriedenheit der Beschäftigten und Kunden keinen Widerspruch.
Tatsächlich haben nicht alle Roundtable-Mitglieder die Erklärung unterschrieben. So fehlen - aus ungenannten Gründen - unter anderem die Chefs der Investmentgesellschaft Blackstone und GE. Vielleicht spielt auch Angst vor dem Zorn der Aktionäre mit. Einige Firmenjuristen seien beim Lesen des Dokuments "zurückgeschreckt", berichtet das Nachrichtenportal Axios, und hätten protestiert. Denn Firmenchefs, die sich nicht nur den Eigentümern, sondern hehren Zielen verschrieben, riskierten eine Verletzung der Treuepflicht gegenüber den Aktionären. Am Ende setzten sich trotzdem die Reformer durch. Jamie Dimon scheint zu wissen, was er tut. 80 Prozent seines Jahresgehaltes wurden ihm in Aktien seines Unternehmens ausgezahlt“.
Das wird ein spannender Prozess. Mit ihm käme die Fairness praktisch in der Mitte der Geschäftswelt, der globalen Wirtschaft, an.
"Der unglaubliche Bericht aus Washington bei Spiegel Online"
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09.08.2019 09:13
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Wenn Anwälte Presse bedrohen
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Medienunternehmen und -redaktionen in Deutschland werden immer wieder von auf Presserecht spezialisierten Anwält*innen unter Druck gesetzt. Seit einigen Jahren versuchen vor allem Prominente und Unternehmen mithilfe von Anwält*innen, die Berichterstattung bereits im Vorfeld, also schon während der Recherche, zu verhindern - beispielsweise durch Drohschreiben, in denen vor den rechtlichen Konsequenzen einer Berichterstattung gewarnt wird.
Diesem Wandel und der Frage, inwiefern die neuen strategischen Ansätze erfolgreich sind, sind Tobias Gostomzyk, Professor für Medienrecht an der TU Dortmund, und Daniel Moßbrucker, freier Journalist und Doktorand, in der Studie „Wenn Sie das schreiben, verklage ich Sie!“ nachgegangen. Für die empirische Pionierarbeit wurden zahlreiche Quellen ausgewertet und intensive Gespräche mit Journalist*innen und Anwält*innen geführt.
Die 96-seitige Studie wurde von der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) und der Otto Brenner Stiftung (OBS) unterstützt. Das gemeinsame Fazit von Autoren und Förderern: Das Unterlassen juristischer Gegenwehr durch Medienunternehmen schwächt die Meinungs- und Pressefreiheit.
„Zwar führen anwaltliche Drohschreiben bei den meisten Journalistinnen und Journalisten nicht zur Einschüchterung oder gar Selbstzensur“, sagte Tobias Gostomzyk am Donnerstag bei der Vorstellung der Studie in Berlin. „Doch vor allem bei Medienunternehmen, deren finanzielle Lage angespannt ist, sinkt seit einigen Jahren die Bereitschaft, kostenintensive Gerichtsprozesse zu führen.“
Neben der Analyse skizziert die Studie auch Lösungsansätze und stellt Handlungsempfehlungen zur Diskussion. Autor Daniel Moßbrucker schlägt vor, dass „Medien sich selbst verpflichten sollten, Verfahren von grundsätzlicher Bedeutung höchstrichterlich gerichtlich klären zu lassen – und sich so gemeinsam für die Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen.“
„Wenn Verlage kleinbeigeben, anstatt presserechtliche Streitigkeiten vor Gericht auszufechten, ist das in zweierlei Hinsicht fatal. Vorschnelle Unterlassungserklärungen gefährden nicht nur eine kontinuierliche kritische Berichterstattung, sondern führen auf lange Sicht auch zu einer Verschiebung des Presserechts zulasten der Pressefreiheit“, fasst die Juristin Sarah Lincoln von der GFF ihre Schlussfolgerung aus Sicht der Förderer der Studie zusammen.
Für die Studie wurden unter anderem über 40 Journalist*innen, 20 führende Presserechtler*innen, Justitiare von über 20 Medienunternehmen sowie zahlreiche Fachanwa¨lt*innen für Urheber- und Medienrecht befragt. „Mit der Studie liegen erstmals aussagekräftige und überprüfbare Daten darüber vor, welche Folgen die Drohschreiben von Anwält*innen gegenüber Medien haben“, hebt Jupp Legrand von der Otto Brenner Stiftung hervor.
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse fordert die OBS eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen: „Redaktionen und freie Journalist*innen müssen auch in Zukunft“, so OBS-Geschäftsführer Legrand, „ohne Sorge vor rechtlichen Risiken recherchieren und ihren Job machen können.“
Tobias Gostomzyk/ Daniel Moßbrucker: „Wenn Sie das schreiben, verklage ich Sie!“ Studie zu präventiven Anwaltsstrategien gegenüber Medien, OBS-Arbeitsheft 99, Frankfurt am Main, August 2019
"Das Arbeitsheft der Otto Brenner Stiftung zur Studie"
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07.08.2019 12:47
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Rechts braucht Aufklärung und Gegenargumente
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Hier gibt es Argumentationshilfen gegen rechte Vorurteile und Behauptungen.
"Immer die anderen? Ob im Betrieb, in der Kneipe oder bei Familienfeiern: Es wird gelästert, beleidigt, gemobbt und gelegentlich sogar geschlagen. Menschen anderer Religion, Hautfarbe, Nationalität, sexueller Orientierung oder anderen Geschlechts werden diskriminiert. Doch oft sind wir sprachlos. Wissen nicht, wie wir antworten sollen. Vor allem wenn der Fußballfreund oder die nette Tante ihre diskriminierenden Einstellungen zeigen. Entgegnen – überall Rassismus beschränkt sich nicht auf die rechte Szene. Er begegnet uns überall. Auch in Schule und Beruf. Und wir können überall etwas dagegen tun. Indem wir etwas dagegen sagen. Indem wir uns der Auseinandersetzung stellen. Überzeugte Rassist_innen oder Nazis werden ihre Meinung vielleicht nicht durch ein Gespräch ändern. Aber sie spüren den Gegenwind. Und du kannst Zuhörer gewinnen und begeistern. Für Solidarität und Gleichheit.
Das Schweigen brechen Hier findest du einige weit verbreitete diskriminierende und rassistische Vorurteile. Und Fakten und Argumente, mit denen du sie entkräften kannst. So kannst du diskriminierenden und fremdenfeindlichen Äußerungen den Boden entziehen:
Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg. Diese Einstellung ist leider weit verbreitet. Nicht nur bei Parteien wie der NPD. Auch im bürgerlichen Spektrum. Doch hier treffen sich Vorurteil und Unkenntnis.
Arbeitslose Ausländer sind selbst schuld, weil sie schlecht qualifiziert sind.Der faule, dumme Ausländer hält sich hartnäckig als Vorurteil. Die Sachlage scheint einfach. Ist sie das? Viele Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, sind überdurchschnittlich gut ausgebildet. So stellte das Institut der deutschen Wirtschaft bspw. fest, dass 25 Prozent der eingewanderten Personen aus Rumänien und Bulgarien ein Studium abgeschlossen haben. Nur 19 Prozent der Deutschen können das von sich behaupten. Die Bundesagentur für Arbeit übergeht bei Weiterbildungsmaßnahmen viele Ausländer_innen, weil ihnen Bildungsferne und andere Vermittlungshemmnisse unterstellt werden. Dabei sind beispielsweise überdurchschnittlich viele Schüler_innen an Abendschulen Ausländer_innen.
Ausländer sind krimineller als Deutsche. — Verweise auf die Kriminalstatistik werden gerne angeführt. Sie scheint Sicherheit zu geben. Zur Rechtfertigung ausländerfeindlicher Einstellungen und Bemerkungen. Die Statistik lügt schließlich nicht. Oder?
Homosexualität finde ich krank. Den Menschen muss man doch helfen können. — Solchen Bemerkungen sind vermutlich schon einige von uns begegnet. Oft genug bleibt es nicht dabei: Häufig werden Menschen gleichgeschlechtlicher oder bisexueller Orientierung Opfer von Beleidigungen oder tätlicher Gewalt.
In der Demokratie haben alle das Recht, zu demonstrieren. Immer wieder versuchen Nazis mit solchen Sätzen, ihre Demonstrationen juristisch zu rechtfertigen. Aber auch engagierte Demokrat_innen kann eine mögliche Einschränkung der Meinungsfreiheit verunsichern. Das muss nicht sein.
Ausländer kommen nur nach Deutschland, um den Sozialstaat auszunutzen. — Es ist alarmierend: Fast 30 Prozent der Bevölkerung stimmen dieser Aussage zu. Das hat eine Studie der Friedrich-Ebert Stiftung aus 2014 ergeben.
Wenn man etwas gegen Rechtsextremismus tun will, muss man auch etwas gegen den Linksextremismus machen. Nicht nur geschulte Nazikader wollen mit diesen Worten bei Diskussionen Kritik von sich ablenken. Auch das konservative politische Lager verfällt auf ähnliche Argumente. Auch, um antifaschistische Initiativen zu diskreditieren.
Es muss auch einmal Schluss sein mit der ewigen Schuld Deutschlands an den Verbrechen des Nationalsozialismus. Nazis schweigen die Verbrechen des Nationalsozialismus tot. Oder leugnen sie. Aber auch die Mitte der Gesellschaft konfrontiert uns mit diesem Standpunkt. Oft begleitet von sehr emotionalen Diskussionen. Wichtig ist hier ein klarer Kopf. Durch offensives Nachfragen kannst du aus dieser großen These mehrere kleine herauskitzeln. Und die sind wesentlich leichter zu widerlegen. Also:
Deutschland und seine Kultur werden durch die vielen Ausländer in gefährlichem Maße überfremdet! Über 29 Prozent der Deutschen stimmen dieser Aussage laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung von 2014 zu. Aber wer ist mit „den Ausländern“ gemeint? Eine Frauenquote kann auch nicht die Lösung sein.
Frauen in Führungspositionen erhitzen schnell die Gemüter. Geschlechtergerechtigkeit wollen viele, doch bei der Frage nach dem Mittel zum Zweck scheiden sich die Geiste."
Ausführlicher zu den Vorurteilen, Thesen und Behauptungen, die auch von Teilen der AFD, der CSU und anderer Parteien geteilt werden, finden sich unter:
https://www.aktiv-gegen-diskriminierung.info/argumentationshilfen
Auf dem Portal der Verdi-Jugend.
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