Blog nach Monat: September 2013

26.09.2013 08:50
Joblinge erhalten Fairness-Initiativpreis 2013
Den Fairness-Initiativpreis erhält in diesem Jahr die Initiative JOBLINGE – Gemeinsam gegen Jugendarbeitslosigkeit, die sich für sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene engagiert. Durch Einbindung zahlreicher Akteure bietet JOBLINGE jungen Menschen eine realistische Chance auf einen Ausbildungsplatz, indem sie ihre Fähigkeiten in der Praxis beweisen – unabhängig von Zeugnissen und Schulnoten.

Das Kuratorium und die Leitung der Fairness-Stiftung halten diese Arbeit und das erfolgreiche Konzept von JOBLINGE für einen Leuchtturm unter den Initiativen des 21. Jahrhunderts. Das ist ein wirksames Signal, junge Menschen mit geringen Einstiegschancen in die Berufstätigkeit nicht links liegen zu lassen, sondern sich ihnen zuzuwenden, damit sie ihr Potenzial entdecken und einen tragfähigen Weg ins Leben finden. Auf diese Weise praktiziert Joblinge Fairness gegenüber jungen Menschen, ermöglicht Chancenfairness, statt nur darüber zu reden und das Problem zu theoretisieren.

Uns ist wichtig, diese Arbeit hervorzuheben, um auf sie als gutes Beispiel für Fairness-Praxis gegenüber einer benachteiligten Gruppe von jungen Menschen in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Jungen Menschen Zukunft in der Gesellschaft und damit der Gesellschaft Zukunft durch die Tatkraft junger Menschen zu verschaffen, ist ein Akt der Fairness.

Der Fairness-Initiativpreis wird jährlich einmal von der Fairness-Stiftung an Organisationen des 21. Jahrhunderts verliehen, die sich in einem speziellen Bereich für Fairness in der Gesellschaft engagieren. Bisher ging er an LobbyControl, Abgeordnetenwatch, Foodwatch, Irrsinnig menschlich und Finance Watch.
http://joblinge.de/

23.09.2013 12:22
Dreckige Wäsche
Textilfirmen mauern gegen kritische Fragen. Kaum eine, die nicht in Bangladesh billigst produzieren lässt. Als im April mehr als 1.000 Frauen und Männer unter den Trümmern einer zusammengebrochenen Firma begraben werden, sind alle entsetzt. In den TV-Nachrichten sagt ein Sprecher: „Die meisten Opfer sind Frauen, die in Textilfabriken arbeiteten“. Mehr als 5000 davon gibt es in Bangladesh. „Bei acht von zehn der meistverkauften Modemarken im Land steht Made in Bangladesch in den T-Shirts, den Hemden, den Hosen“, schreibt die ZEIT.

Auch deutsche Unternehmer lassen in Bangladesh nähen, etwa der „Discounter KiK oder der Massenmodenhersteller NKD aus Oberfranken. Die Chefs dieser Firmen kannten das Risiko. Sie haben die Bilder von Rana Plaza gesehen. Fünf Monate ist das jetzt her. Es gibt in Bangladesch und den Billiglohnländern Asiens noch Tausende unsichere, überfüllte Fabriken wie Rana Plaza. Wie lässt sich das nach dem Unglück rechtfertigen? Wie haben die Bilder des Einsturzes das Denken und Handeln der Textilmanager verändert?“. So konstatiert die ZEIT und will herausfinden, ob von den vollmundigen Ankündigungen etwas umgesetzt wurde. Fünf Monate später recherchiert sie nach:

„Interviewanfrage bei C&A. Das Unternehmen bittet um Verständnis, „dass wir Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider kein Interview anbieten können.“ Karl Rieker, ein Textilfabrikant aus Süddeutschland, möchte sich nicht äußern. Esprit lehnt ein Interview ab. H&M stimmt erst einem Gesprächstermin zu, sagt dann aber aus Termingründen ab. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt.

Modemarken leben von ihrem Image. Dieses Image soll in den Köpfen erhalten bleiben, es soll nicht beeinträchtigt werden durch Gedanken an marode Fabriken und Dumpinglöhne. Deshalb gibt es keine Antwort auf die Frage, was sich verändert hat in der Textilindustrie. Und auf die noch wichtigere Frage, ob alles unternommen wurde, damit kein“ zweites Trümmerfeld entsteht mit Hunderten oder Tausenden toten Textilarbeiterinnen, die sich zu Hungerlöhnen verdingen müssen. Interessiert das noch jemand? Spielt es eine Rolle beim Kleiderkauf?

C&A, H&M, KiK, Esprit – das sind auch Unternehmen, die im Fairness-Check gelistet sind. Mit markanten Ergebnissen in Sachen Fairness-Qualität. Lesen Sie selbst:
"Der Fairness-Check"

"Die ZEIT-Reportage"

12.09.2013 09:18
Deutsche Fairness Preis an Detlef Flintz
Detlef Flintz, WDR-Redakteur, Filmemacher, Journalist, Dozent und Autor, erhält den Deutschen Fairness Preis 2013. Dies teilte das Kuratorium der Fairness-Stiftung in Frankfurt mit. Detlef Flintz wird dadurch für sein Engagement zu Gunsten von Fairness-Qualität in Gesellschaft und Wirtschaft geehrt. Der Erfinder, Entwickler und verantwortliche Redakteur des ARD-MarkenChecks ist auf vielfältige Weise durch seine Arbeit dafür eingetreten, Unfairness aufzudecken, zu überwinden und Impulse zu setzen, Fairness-Praxis zu verbessern. Nach der Preisverleihung am 26.10.2013 lotet er zusammen mit dem Laudator, Prof. Dr. Claus Eurich vom Institut für Journalistik an der TU Dortmund und der Kolumnistin, Autorin und Journalistin Mely Kyiak aus, worin die Chancen und Grenzen von Medien bestehen, Fairness in der Gesellschaft zu stärken.
Wer an der Preisverleihung und an der Podiumsdiskussion als Gast teilnehmen möchte, schaue ins Programm und nutze den dortigen Anmeldebogen. Die kostenfreie Plätze sind begrenzt und werden in der Reihenfolge des Anmeldeeingangs berücksichtigt.

"Programm und Anmeldung zu Preisverleihung und Podium"

12.09.2013 09:17
Deutsche Fairness Preis 2013 an Detlef Flintz, WDR-Redakteur
Detlef Flintz, WDR-Redakteur, Filmemacher, Journalist, Dozent und Autor, erhält den Deutschen Fairness Preis 2013. Dies teilte das Kuratorium der Fairness-Stiftung in Frankfurt mit. Detlef Flintz wird dadurch für sein Engagement zu Gunsten von Fairness-Qualität in Gesellschaft und Wirtschaft geehrt. Der Erfinder, Entwickler und verantwortliche Redakteur des ARD-MarkenChecks ist auf vielfältige Weise durch seine Arbeit dafür eingetreten, Unfairness aufzudecken, zu überwinden und Impulse zu setzen, Fairness-Praxis zu verbessern. Nach der Preisverleihung am 26.10.2013 lotet er zusammen mit dem Laudator, Prof. Dr. Claus Eurich vom Institut für Journalistik an der TU Dortmund und der Kolumnistin, Autorin und Journalistin Mely Kyiak aus, worin die Chancen und Grenzen von Medien bestehen, Fairness in der Gesellschaft zu stärken.
Wer an der Preisverleihung und an der Podiumsdiskussion als Gast teilnehmen möchte, schaue ins Programm und nutze den dortigen Anmeldebogen. Die kostenfreie Plätze sind begrenzt und werden in der Reihenfolge des Anmeldeeingangs berücksichtigt.

"Programm und Anmeldung zu Preisverleihung und Podium"

12.09.2013 09:16
Deutsche Fairness Preis 2013 an Detlef Flintz, WDR-Redakteur
Detlef Flintz, WDR-Redakteur, Filmemacher, Journalist, Dozent und Autor, erhält den Deutschen Fairness Preis 2013. Dies teilte das Kuratorium der Fairness-Stiftung in Frankfurt mit. Detlef Flintz wird dadurch für sein Engagement zu Gunsten von Fairness-Qualität in Gesellschaft und Wirtschaft geehrt. Der Erfinder, Entwickler und verantwortliche Redakteur des ARD-MarkenChecks ist auf vielfältige Weise durch seine Arbeit dafür eingetreten, Unfairness aufzudecken, zu überwinden und Impulse zu setzen, Fairness-Praxis zu verbessern. Nach der Preisverleihung am 26.10.2013 lotet er zusammen mit dem Laudator, Prof. Dr. Claus Eurich vom Institut für Journalistik an der TU Dortmund und der Kolumnistin, Autorin und Journalistin Mely Kyiak aus, worin die Chancen und Grenzen von Medien bestehen, Fairness in der Gesellschaft zu stärken.
Wer an der Preisverleihung und an der Podiumsdiskussion als Gast teilnehmen möchte, schaue ins Programm und nutze den dortigen Anmeldebogen. Die kostenfreie Plätze sind begrenzt und werden in der Reihenfolge des Anmeldeeingangs berücksichtigt.

"Programm und Anmeldung zu Preisverleihung und Podium"

03.09.2013 13:41
Korruption bei Krankenkassen?
Fälscht jede zweite Krankenkasse die Patienten- und Diagnosedaten? Aus einem Schreiben des Bundesversicherungsamtes an den Spitzenverband der Krankenkassen geht hervor, dass die Beamten bei insgesamt 59 von derzeit 134 Krankenkassen Auffälligkeiten fanden. Sie forderten die Kassen zu einer Erklärung auf, um den sprunghaften Anstieg von Krankheiten zu erklären.

Da die Kassen die Gelder aus dem Gesundheitsfonds in dem Maße erhalten, wie es um das Alter und den Krankenzustand steht, erhöhen Krankenkassen scheinbar Menge und Grad der Erkrankungen ohne nachweisliche Grundlage.

Laut Rheinische Post, dem das Schreiben des Bundesversicherungsamtes vorliegt, werden nun die Krankheits-Einstufungen sowohl im ambulanten wie auch im Krankenhausbereich überprüft. Jeweils 26 Kassen fielen laut Rheinische Post mit Unregelmäßigkeiten auf. In einer weiteren Prüfrunde wurden noch weitere Kassen entdeckt. Im Bereich der Krankenhausdaten wurden vor allem BKKen, eine AOK, eine IKK und eine Ersatzkasse aktenkundig. Bei der Zuordnung von Krankheiten zu Versicherten im Praxis-Bereich findet sich eine bunte Mischung aller Kassenarten.

Die Rheinische Post schreibt: „Die betroffenen Krankenkassen wurden vom Bundesversicherungsamt aufgefordert, ihre Unregelmäßigkeiten zu erklären. So muss beispielsweise eine BKK plausibel machen, warum in einem Jahr die Zahl der Herzinfarkte bei ihren Versicherten um mehr als 280 Prozent gestiegen ist, während sie durchschnittlich bei allen Kassen um weniger als ein Prozent in die Höhe ging. Eine Ersatzkasse wiederum verzeichnete eine Vermehrung von Hautgeschwüren bei ihren Versicherten um mehr als 30 Prozent, während dieses Krankheitsbild im gesamten Kassensystem um gerade einmal 1,5 Prozent anstieg. Den betroffenen Kassen drohen finanzielle Sanktionen: Sollte es ihnen nicht gelingen, die erheblichen Abweichungen vom Durchschnitt der Krankheitsbilder zu erklären, kann das Bundesversicherungsamt den Kassen die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds kürzen.

Die Krankenkassen stehen derzeit in der Kritik. Am Wochenende wurde bekannt, dass sie ihre Ausgaben für Präventionen gekürzt haben. Auch die massenweise Rücknahme von Krankschreibungen oder die Ablehnung von Hilfsmitteln ist in der Diskussion. Die Finanzlage der Kassen ist derzeit sehr gut. Insgesamt liegen die Überschüsse aktuell bei 29 Milliarden Euro“.

Das Gesundheitssystem ist für Korruption und Ausbeutung besonders anfällig. Schon etliche Regierungen haben sich am medizinisch-bürokratisch-pharmazeutischen Komplex die Zähne ausgebissen. Transparency International Deutschland hat schon vor Jahren fundierte Analysen und Antikorruptionsvorschläge vorgelegt. Geschehen ist fast nichts. Zweifellos wird hier mit der Krankheit und dem Leid von Patienten schamlos unfair und mit dem Geld der Versicherten krass unfair umgegangen.

"Rheinische Posr"

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