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14.11.2011 00:47
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BP: Ein korrupter, krimineller, skrupelloser Akteur?
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Der Ölkonzern BP (Marken Aral und Castrol) zieht über die Erde und beutet alles aus, was sich ausbeuten lässt. Boden, Wasser, Luft und - Gesellschaften. Er kennt keine Grenzen. Und wo welche sind, werden Betrug, Korruption, Lügen und Extremlobbyismus eingesetzt, um sie zu überwinden. Nicht nur moralfrei, sondern moralfeindlich wird hier gewirtschaftet, skrupellos.
Das sind Erkenntnisse, die sich im Anschluss einer aufwändigen und umfassenden Dokumentation aufdrängen. Die Dokumentation des Journalisten Greg Palast betrifft zwei Jahrzehnte Recherche bis in die Gegenwart, bis in die Zeit nach der Explosion der Öhlplattform "Deepwater Horizon" vor Mexiko. Alle Maßnahmen und Versprechen, solchem Treiben Einhalt zu gebieten, sind bereits wieder aufgehoben und der BP-Konzern geht vor, wie zuvor und wie es ihm beliebt.
Bereits ein Jahr nach der Explosion der Ölbohrplattform erklärte BP: "Das meiste Öl sei verschwunden. Die Gefahr sei gebannt. Doch die Realität sieht anders aus". So der Greg Palast. Und die Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko war und ist nicht die einzige ist, für die BP die Verantwortung trägt. BP sorgt permanent für Umwelt- und Sozialkatastropen weltweit, die auch politische Missstände zur Voraussetzung und zur Folge haben.
Doch sehen Sie selbst:
http://www.youtube.com/watch?v=tgtoIZi6Pjw
Ein krasser unfairer Weltakteur bei der Arbeit. In Deutschland ist das Unternehmen mit den Marken Aral, BP und Castrol vertreten.
Und er ist das größte Unternehmen, das in der Nordsee und Anrainerstaaten die Ölproduktion betreibt und weiter vorantreibt:
http://www.deutschebp.de/genericarticle.do?categoryId=2010149&contentId=7071813
Erdölsuche und Erdölförderung haben auch ein grundsätzliches Problem: "Im Dezember 2009 wurde der Öffentlichkeit bekannt, dass bei der Erdöl- und Erdgasförderung jährlich Millionen Tonnen radioaktiv verseuchter Rückstände anfallen, für dessen Entsorgung größtenteils der Nachweis fehlt.[10] Im Rahmen der Förderung an die Erdoberfläche gepumpte Schlämme und Abwässer enthalten NORM-Stoffe (Naturally occurring radioactive material), u. a. das hochgiftige und extrem langlebige Radium 226 sowie Polonium 210. Die spezifische Aktivität der Abfälle beträgt zwischen 0,1 und 15.000 Becquerel (Bq) pro Gramm. In Deutschland, wo etwa 1000 bis 2000 Tonnen Trockenmasse im Jahr anfallen, ist das Material laut der Strahlenschutzverordnung von 2001 bereits ab einem Bq pro Gramm überwachungsbedürftig und müsste gesondert entsorgt werden. Die Umsetzung dieser Verordnung wurde der Eigenverantwortung der Industrie überlassen, wodurch die Abfälle letztlich über Jahrzehnte hinweg sorglos und unsachgemäß beseitigt wurden. Es sind Fälle dokumentiert, in welchen Abfälle mit durchschnittlich 40 Bq/g ohne jede Kennzeichnung auf einem Betriebsgelände gelagert wurden und auch nicht für den Transport besonders gekennzeichnet werden sollten.[11] In Ländern mit größeren geförderten Mengen von Öl oder Gas entstehen deutlich mehr Abfälle als in Deutschland, jedoch existiert in keinem Land eine unabhängige, kontinuierliche und lückenlose Erfassung und Überwachung der kontaminierten Rückstände aus der Öl- und Gasproduktion. Die Industrie geht mit dem Material unterschiedlich um: In Kasachstan sind weite Landstriche durch diese Abfälle verseucht, in Großbritannien werden die radioaktiven Rückstände in die Nordsee geleitet.[10][11] In den Vereinigten Staaten gibt es in fast allen Bundesstaaten aufgrund der radioaktiven Altlasten aus der Erdölförderung zunehmend Probleme. In Martha, einer Gemeinde in Kentucky, hat das Unternehmen Ashland Inc. tausende kontaminierte Förderrohre an Farmer, Kindergärten und Schulen verkauft, ohne diese über die Kontamination zu informieren. Es wurden bis zu 1100 Mikroröntgen pro Stunde gemessen, so dass die Grundschule und einige Wohnhäuser nach Entdeckung der Strahlung sofort geräumt werden mussten.[12]"
http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6l#Radioaktiver_Abfall
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10.11.2011 11:02
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Milliardär Soros verlangt mehr Fairness durch die Politik
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Der siebtreichste Mensch der Welt, George Soros, verlangt mehr Regulierung der Finanzmärkte durch die Politik. Die Gesetzgeber müssen die Regeln aufstellen und überwachen lassen. Das setzt einen Rahmen für Fairness und faires Handeln im Markt. Würde er als Fondsmanager die Möglichkeiten in den derzeit gegebenen Regeln nicht voll ausschöpfen, würde er über kurz oder lang von den anderen Akteuren vom Markt gefegt. Entscheidend sei, dass für alle Marktteilnehmer die gleichen Regeln gelten und gegen sie durchgesetzt werden. Das ist fair, alles andere ist blauäugig, meint Soros.
„Märkte haben keine Moral“, sagt Soros. Sie funktionieren nach den gegebenen Regeln und innerhalb der gesetzten Rahmenbedingungen. Märkte können sich nicht selbst regulieren, weil alle Marktteilnehmer stets nur den eigenen Vorteil suchen. Übergeordnet sind nur die Politik und der Gesetzgeber. Dazu muss er sich aber seiner Rolle bewusst sein, sie annehmen und sie auch ausfüllen. Das habe er in den letzten Jahrzehnten nicht getan, sondern war den Finanzmärkten willfährig zu Diensten. Teils in dem irrigen Glauben, dadurch selbst von den Märkten zu profitieren. So wurden die Regierungen selbst zu Marktteilnehmern, als ihrer Gesetzgeber und Schiedsrichterrolle gerecht zu werden. Die Folge: Superreiche und Reiche zahlen in Relation lächerlich geringe Steuern, während kleinere und mittlere Verdiener relativ die Hauptlast des Gemeinwesens tragen.
Der gebürtige Ungar und heutige Amerikaner sagt: „Die Reichen in meinem Land müssen mehr Steuern zahlen. Auch ich müsste mehr Steuern zahlen. Darüber hinaus sollten Politiker endlich bessere Kontrollen einführen. Die Banken sind längst Hedgefonds geworden. Sie benutzen die Einlagen der Sparer, um auf eigene Rechnung zu spekulieren. Das gehört verboten“.
Fragt sich etwa, was die Deutsche Bank mit den Milliarden unternimmt, die die Postbank-Kunden (14 Millionen) bei ihr angespart und zusätzlich auf Giro-Konten (um die 30 Milliarden €) stehen haben. Soros hat allerdings seinen Hedgefonds mit 24 Milliarden kürzlich für Investoren von außen geschlossen und verwaltet ihn als „family office“, so dass er keiner Börsenaufsicht mehr unterliegt. So hat er nicht nur eine Lücke entdeckt, wo milliardenschwere Vermögen vermehrt werden, sondern auch einen Hinweis an den Gesetzgeber gegeben, wo Regelungsbedarf ist.
Für faire Rahmenbedingungen ist genug zu tun. Ohne sie kann es in Märkten nicht fair zugehen, was die Belange der Gemeinwesen anbelangt. Die Gesetzgeber sind dem Wohl des ganzen Volkes verpflichtet. Doch sie lassen Unfairness zu und begünstigen die Vermehrung des großen Geldes auf Kosten des Volkes, vor allem auf Kosten der kleinen und armen Menschen.
Das Interview mit George Soros erschien in stern 45/2011, S. 64-68
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02.11.2011 08:06
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Deutscher Fairness Preis 2011 und Fairness-Initiativpreis feierlich übergeben
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300 Gäste nahmen an der Verleihung des Deutschen Fairness Preises 2011 und an der Verleihung des Fairness-Initiativpreis 2011 in Frankfurt am Main teil. Der Deutsche Fairness Preis ging am Samstag an den Vorstandssprecher der GLS-Bank, Thomas Jorberg. Der Initiativpreis wurde Lobbycontrol, vertreten durch deren Vorstand Dr. Dieter Plehwe, überreicht.
Prof. Dr. Karl-Heinz Brodbeck würdigte im Namen des Kuratoriums der Fairness-Stiftung die Verdienste Thomas Jorbergs für eine faire Unternehmens- und Personalführung bei der GLS-Bank. Vor allem der ganzheitliche Ansatz der Fairnesspraxis überzeugte: Fair gegenüber Mitarbeiter, Kunden, Mitgliedern, dem Gemeinwesen und den natürlichen Ressourcen. Hier ist Fairness nicht eindimensional, sondern mehrdimensional praktiziert. Das stete Bemühen Thomas Jorbergs um die ganzheitliche Fairness findet durch die Verleihung des Deutschen Fairness Preises seine öffentliche Anerkennung mit der Verpflichtung, darin nicht nachzulassen und damit ein Beispiel zu geben in einer Branche, die nur selten umfassende Fairness und Erfolg zusammen bringt. Insofern ist Jorberg ein atypischer Banker, der sich auf das Bankgeschäft wie auf die für die Finanzbranche atypische Fairnesspraxis versteht. Das ist heute ein wichtiges Zeichen.
Irene Thiele-Mühlhan, stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Fairness-Stiftung, überreichte den Fairness-Initiativpreis 2011 an LobbyControl und sprach im Namen des Kuratoriums die Anerkennung für Anliegen, Praxis und Perspektiven des Vereins für Transparenz und Demokratie aus. Durch die Aktivitäten von LobbyControl werde transparenter, welche Interessenvertreter mit welchen Intentionen was und wo in der Politik unternehmen, wie Einfluss genommen und die kritische Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird. Ein Lobbyregister in Berlin und Brüssel, kein Wechsel von aktiven Politikern in von ihnen begünstigte Unternehmen, keine Mitarbeit von Unternehmensvertretern in Ministerien etwa an Gesetzes- und Ministerialvorlagen – das sind Projekte von LobbyControl, denen das Kuratorium Erfolg wünscht. Denn durch mehr Transparenz der Lobbyisten und der Politik werden die Politik gegenüber den Bürgern fairer, weil die Demokratie weniger Schaden nimmt und mehr demokratische Kontrolle und Mitsprache für die Zivilgesellschaft gesichert wird.
Mit musikalischer Unterstützung durch das Saxophonquartett Blu4u wurde die Preisverleihung 2011 wieder einmal ein rundes Ereignis.
www.gls-bank.de www.lobbycontrol.de
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