31.01.2007 19:01
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Kern der Korruption bei SIEMENS
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Wenn Siemens-Chef Klaus Kleinfeld und sein Vorgänger Aufsichtsratsvorsitzender Heinrich von Pierer behaupten, sie hätten von den Schmiergeldzahlungen nichts gewusst, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie sagen nicht die Wahrheit oder sie haben ihr Unternehmen nicht wirklich im Griff gehabt. Ein Zeuge sagte laut Spiegel nun aus, die beiden Manager seien sehr wohl informiert gewesen - und hätten selbst einer Zahlung zugestimmt.
Der unter Bestechungsverdacht stehende Ex-Siemens-Manager Michael Kutschenreuter will Kleinfeld und Pierer zumindest in einem Fall über einen Bestechungsfall in Saudi-Arabien informiert haben, heißt es im "Wall Street Journal". Dabei verweist die Zeitung auf Zeugenaussagen und andere juristische Unterlagen, in die sie Einsicht hatte.
Selbst in der Fairness-Stiftung hatten wir seit 3 Jahren nicht juristisch verwertbare Hinweise, dass es bei Siemens in großem Ausmaß Korruption gab: trotz eines ausgiebigen Maßnahmekatalogs gegen Korruption und trotz Mitgliedschaft bei Transparency International. Das Ausmaß und die gesamte Korrptionslogistik ließen darauf schließen, dass die Unternehmensspitze vielleicht nicht selbst zu diesem Vorgehen aufforderte, es aber zumindest duldete und nicht so genau wissen wollte.
Des Korruptions Kern ist aber: Wer Erfolge um jeden Preis verlangt, wer Vertagsabschlüsse im Ausland um jeden Preis erwartet - falls nicht, wackeln Führungspositionen und Unternehmensteile, der bekommt sie auch um jeden Preis.
Allerdings: Bis zum Beweis gilt die Unschuldsvermutung, auch für Kleinfeld und von Pierer. Nur: die ist nicht weniger ungeheuerlich wie das Gegenteil. Denn sie bedeutet: auf der Ebene des Top-Managements war Korruption an allen Antikorruptionsstrategien und am Vorstandsvorsitzenden vorbei möglich, ohne das dieser etwas mitbekam. Das kann nur bedeuten: Vertrauen und Kommunikation in dieser Etage sind in einem elenden Zustand gewesen.
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31.01.2007 16:40
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Demokratie von unten: Abgeordnete beobachten
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Die Site http://www.abgeordnetenwatch.de kann ich bestens empfehlen. Was vor allem überzeugt, ist ein klarer Kodex: http://www.abgeordnetenwatch.de/moderations_codex-766-0.html, der faires, demokratisches und transparentes Vorgehen erwarten lässt. Wenn sich hier viele Bürger einklinken, entsteht eine ganz neue und andere Art von Öffentlichkeit, die nicht durch die großen Medien kanalisiert und gefiltert wird, und eine neue Art von Bürger-Politiker-Dialog.
Ein Auge wird man darauf richten müssen, dass das Geld derzeit im Wesentlichen von einer Stiftung kommt, die mit Mitteln einer Kapitalbeteiligungsgesellschaft (Private Equity) bzw, von Investoren mit Interesse an Kapitalbeteiligung gespeist wird. Da derzeit die Ziele als gemeinnützig, ökologisch und sozialengiert ausgewiesen werden, muss die Zukunft zeigen, um sich Darstellung und Praxis decken. Und ob mit dem abgeordnetenwatch noch andere als die erläuterten Ziele verknüpft werden.
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31.01.2007 16:19
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Rambo-Chefs unterwegs
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Verbreiten Führungskräfte nach «Rambo-Art» Angst und Schrecken unter den Mitarbeitern, leisten diese auf lange Sicht weniger. Wer Mitarbeiter durch Druck, Drohung oder Erpressung dazu bringt, gegen ihren Willen etwas zu tun, bekommt nur 50 Prozent der möglichen Leistung.
Hinter Dauerdruck verbirgt sich die Unfähigkeit von Vorgesetzten, mit der eigenen Angst auf faire Art umzugehen. Zum Erfolg führt vielmehr eine «natürliche Autorität» - und diese entstehe durch faires Entscheiden und Handeln. Sie resultiert aus Selbstreflexion und Kritikfähigkeit. Ein daraus folgender Führungsstil motiviert Mitarbeiter, selbstständig zu arbeiten. Denn so identifizierten sie sich mit dem Unternehmen.
Die Frage, bis wann ist es notwendiger Autorität und Macht bedarf, um Arbeitsprozesse zum Laufen zu bringen und am Laufen zu halten, und ab wann der Machtgebrauch ramboartig ist, stellt sich natürlich sofort. Fakt ist für viele Geschäftsführer, dass sich in ihren Unternehmen nichts bewegen würde, wenn nicht auch mit klaren Vorgaben (eine Machtmethode?) gearbeitet wird.
Das gilt jedoch meistens nur für einfache und teilweise eintönige Aufgaben, nicht für kreative Menschen mit Kompetenz. Rambos arbeiten mit Ellenbogen, auf Kosten anderer ohne fairen Ausgleich für Leistung und Zuarbeit, mit einer Mischung aus Angst und Druck oder mit Dauerdruck und –stress. Wie neue neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, führt dies letztlich nicht wirklich zu verbesserter Arbeitshaltung, besseren Ergebnissen usw., sondern zu einer sich selbst bestätigenden Illusion der Manager, dass es an ihrer harten Kante läge, dass sich überhaupt was Vernünftiges täte. Dahinter steckt in 90 % der Fälle, dass sie mal eine falsche Personalentscheidung getroffen und die falschen Leute auf den falschen Platz gesetzt haben und jetzt letztlich selbst ratlos sind. Aber wer mag sich das wirklich eingestehen…
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26.01.2007 16:28
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Nepp im Web
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Unfaire Praktiken im Web sind allgegenwärtig „wie im richtigen Leben“. Doch die kriminellen und unfairen Akteure werden immer rabiater, und die Schäden nehmen enorm zu. Vor allem bei Finanzbetrügereien wie Insider-Geschäften und dem Ausspähen von Kontodaten, die dann für schnelles Einkaufen im Internet missbraucht werden.
John Reed Stark, der Leiter des „Office für Internet Enforcement“ bei der us-amerikanischen Börsenaufsicht SEC, hat die markantesten Fälle aufgelistet: http://www.johnreedstark.com/Biography/BiographyStark.htm .
Die SEC selbst bietet auf ihrer Website für zahlreiche Fragen und Beschwerden gründliche Antworten und Tipps rund im Spam, Internetbetrug und Internetsicherheit auf dem aktuellsten Stand: http://www.sec.gov.
Für deutsche Verhältnisse hält das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik ein umfassendes Portal für User bereit: http://www.bsi-fuer-buerger.de für junge Leute gibt es dazu das spezielle Portal www.klicksafe.de.
Aktuelle Newsletter, die auch über umlaufende Spams, Trojaner usw. schnell informieren, lassen sich unter http://www.buerger-cert.de/abonnieren.aspx kostenlos bestellen. User können sich über Spam unter [email protected] beschweren, Unternehmen bei der Wettbewerbszentrale http://www.wettbewerbszentrale.de/de/beschwerdestelle/default.asp?bereich=2 .
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23.01.2007 00:18
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Die unfairen Tricks der Gewinnspielsender
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Bei einem Umsatz von 70 Milliarden € machte der Call-in-Sender 9Live in den ersten 9 Monaten 2006 eine Rendite von 30%. In was für einer Lage müssen Menschen sein, die die Leitungen eines solchen Senders anrufen, ihn reich machen und sich über den Tisch ziehen lassen? Denn die Spielbedingungen sind krass unfair und haben mit einem seriösen Anbieterverhalten nichts zu tun. 2006 wurden täglich über 52 Stunden Gewinnspielsendungen im Fernsehen gesendet, in diesem Jahr werden es noch mehr werden.
Zu den unfairen Tricks und Praktiken http://call-in-tv.de/portal.php
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22.01.2007 13:15
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Die Internet-Fallen
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Mit trickreichen Websites versuchen Dunkelmänner den Usern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Angelockt wird mit kostenlosen Angeboten, doch im Kleinstgedruckten steht dann die Verpflichtung zu einem Abonnement oder zu Zahlungen. Oftmals weit unter dem Button "Absenden" oder "Ja". Manchmal werden die angeklickten Dienste auch erst nach einiger Zeit kostenpflichtig, und der User verpasst den Zeitpunkt für das Storno - zumal, wenn die Zeitvorgabe auch zum Kleinst- und Versteckgedruckten gehört.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat eine wichtige Übersichtssite zu dubiosen Websites eingerichtet, die regelmäßig aktualisiert wird. Diesen Link verbreiten bedeutet, Information gegen unfaire Praktiken im Web weitergeben. Machen Sie mit!
http://www.vzbv.de/mediapics/kostenfallen_im_internet.pdf
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