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17.03.2008 11:29
Wenn Fairnessmängel Neid auslösen  

Unfaire Attacken können durch Neid gespeist sein. Neid entsteht, wo Verhältnisse als unfair und als intransparent erlebt werden. Es gibt berechtigten und unberechtigten Neid.

Neid ist berechtigt, wenn beispielsweise für die gleiche Tätigkeit in gleicher Position bei gleicher Erfahrung und Arbeitsqualität unterschiedliche Gehälter gezahlt werden, was im Verhältnis von Männern und Frauen häufig zu Ungunsten der Frauen der Fall ist. Hier äußert sich Neid häufig als Empörung, um durch psychische Kraft eine Veränderung herbei zu führen. Oder die Betreffenden haben schon resigniert, dann brodelt der Neid im Stillen und sucht sich ein Ventil, beispielsweise indem die Leistungsstärke vermindert wird oder Vorgaben kreativ unterlaufen oder uminterpretiert werden.

Unberechtigter Neid kann auf Selbstüberschätzung, eigene unfaire Maßstäbe oder eine Kränkung zurück gehen.

Wo sich Neid äußert, ist die Führung gefragt. Bei unberechtigtem Neid fehlt es an Gespräch, an Transparenz, an frühzeitigem Feedback und an Hilfe zu einer realistischen Selbsteinschätzung. Bei Neid, der ein Symptom für eine unfaire Situation ist, schafft die Führung den Anlass für Neid, Empörung und Demotivation ab, indem sie für Gleichbehandlung sorgt, wo Gleichbehandlung motiviert, Betriebsfrieden sichert und Vergleichbarkeit zur Fairness gehört.

Führungskräfte gestehen sich nicht gern ein, dass Neid ein Indikator für übersehene oder nicht bereinigte Unfairness ist. Wenn sie jedoch eine solche Emotion konstruktiv zu nutzen verstehen, verbessern sie die Arbeitszufriedenheit und tragen zu erhöhter Motivation der Mitarbeiter bei.

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