"Eigentlich soll ein neues Gesetz die Vernichtung von Rücksendungen bei Versandhändlern verhindern. Doch laut Recherchen von Greenpeace setzt Amazon die umstrittene Praxis in Deutschland fort.
Der Onlineriese Amazon vernichtet laut Recherchen der Umweltorganisation Greenpeace auch weiterhin Neuware: Am Standort Winsen in Niedersachsen würden an acht Arbeitsplätzen originalverpackte Produkte für die Vernichtung vorsortiert, berichtete Greenpeace am Donnerstag. Das zeigten Filmaufnahmen eines Greenpeace-Rechercheurs, der mehrere Wochen als Angestellter im Amazon-Logistikzentrum in Winsen gearbeitet habe. Amazon nenne diese Arbeitsplätze »Destroy«-Stationen. Der Konzern entsorge allein an diesem Standort jede Woche mindestens eine Lkw-Ladung nicht verkaufter Ware, von T-Shirts über Bücher bis hin zu Elektroartikeln, berichtete Greenpeace. Die Umweltorganisation kritisierte, dies geschehe, obwohl im vergangenen Jahr ein Gesetz gegen diese Form von Ressourcenverschwendung in Kraft getreten war. Die sogenannte Obhutspflicht soll verhindern, dass intakte Ware zerstört wird. Doch bisher werde die Obhutspflicht weder umgesetzt noch von den Behörden überwacht.
Amazon: Anteil liege im »Promillebereich«
Amazon erklärte gegenüber der ARD-Sendung »Panorama«, der Konzern arbeite daran, möglichst gar keine Produkte zu vernichten. »Nur wenn wir keine andere Möglichkeit mehr haben, geben wir Artikel zum Recycling oder zur Energierückgewinnung – oder als allerletzte Option – zur Deponierung«, zitierte die ARD am Donnerstag. Es handle sich dabei um wenige Produkte, der Anteil befinde sich im »Promillebereich«.
»Amazon setzt allein auf schnellen Umsatz und hält deshalb den Platz im Regal für wichtiger als das Produkt darin – eine klimaschädliche Ressourcenverschwendung«, kritisierte Greenpeace-Konsumexpertin Viola Wohlgemuth. Der Konzern nutze aus, dass es bisher an einer Rechtsverordnung zur Obhutspflicht fehlt, weshalb keine Strafen verhängt werden".
Was Spiegel Online hier heute zusammenfassend berichtet, lässt tief blicken. "Der Anteil liege im »Promillebereich«, meint Amazon zur Kritik von Panorama und Greenpeace. Ja, wenn das so ist: schmeißen wir doch alles mal weg, was im Promillebereich liegt. Wie das machen wir schon - gemessen am Ressourcenvorlumen der Erde und dem, was die Menschen weltweit so wegschmeißen? Na denn, dann können wir uns ja prima rausreden. Amazon sei dank sind wir auch nicht besser oder? Wenn wir die ganze Erde in Müll und Abfall verwandelt haben, werden wir merken, dass man auf ihr nicht mehr menschlich leben kann.
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