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08.07.2009 18:02
Tour de Fairness (honnêteté)?  

Radsport, Reitsport, Eisschnelllauf, Fußball, Gewichtheben – der gedopte Sport ist gefühltermaßen flächendeckend geworden, mindestens dort, wo Spitzenleistungen erbracht und erwartet werden. Jeder Sieger, jede Siegerin ist inzwischen gleich verdächtig, unerlaubte Mittel eingesetzt zu haben beziehungsweise zur rechten Zeit unnachweisbar abgesetzt zu haben. Der gedopten Sportler sind die Außenseite einer extremen Unterwerfung des Sports unter Wirtschafts-, Kapital- und Medienvermarktungsinteressen.

Damit ist der Sport im hohen Risiko, seine Glaubwürdigkeit, seine Anziehungskraft, seine Erziehungsfunktion für junge Menschen zu verlieren; wenn diese nicht schon in Teilen auf der Strecke geblieben sind. Wie kann der Sport seine Glaubwürdigkeit und sein Ansehen zurückgewinnen? Wie kann Fairness und Sportfreude anstelle von reiner Siegermentalität und Geldgier wieder Vorrang bekommen?

Da müssen die Spitzenfunktionäre weit konsequenter, deutlicher und nachhaltiger vorgehen. Vor allen Dingen müsste konkreter Fairness definiert und Verstöße müssten mit langfristigeren Folgen geahndet werden, beispielsweise durch eine Liste der unfairen Akteure im Internet mit Bezeichnung des Verstoßes und des Strafmaßes. Und die Kompetenz der Spitzenfunktionäre wie der Sportler, Fairness zu praktizieren und Unfairness zu beurteilen, müsste entschieden heraufgesetzt werden. Sonst kann man viel reden, viel lamentieren, aber es wird weder fundierter noch wird die Praxis besser.

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