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19.02.2013 12:57
Unfaire Gehälter für Manager  

Jakob Schlandt, Wirtschaftsredakteur der Frankfurter Rundschau, hält die hohen Gehälter für Manager unfair. Er schreibt in seinem heutigen Kommentar zu Recht: „Viel Geld für viel Leistung - das ist nur ein Mythos. Es ist an den Aktionären, Managergehälter wieder auf ein maßvolles Niveau zu reduzieren. Natürlich kann man die Debatte über hohe Managergehälter moralisch führen, man sollte sogar. Ethische Debatten bleiben aber zwangsläufig schwammig. Interessanter wird es, an die Gehälter die Maßstäbe der Manager selbst anzulegen: Erhalten sie ein Gehalt, das mit ihrer Leistung übereinstimmt? Anders: Schaffen hoch bezahlte Bosse auch höhere Werte?

Vermutlich nicht. Es gibt Studien, die argumentieren, dass der Einfluss des Vorstands – im Guten wie im Schlechten – überschätzt wird. Der Auf- oder Abstieg eines Unternehmens ist auch vom Top-Management in den meisten Fällen nur schwer zu beeinflussen. Das mag man anekdotisch widerlegen mit Erfolgstypen. Doch gibt es auch viele Nieten auf den Chefsesseln, die hoch bezahlt werden.

Noch stärker in Bedrängnis kommen die Spitzenverdiener durch Untersuchungen, die sich mit der Höhe der Bezahlung und dem Resultat beschäftigt haben. Zum Teil ist sogar herausgekommen, dass die Unternehmen im Vergleich umso schlechter abschneiden, je höher die Bezahlung der Spitzenmanager ist.

Viel Geld für hohe Leistung: Das ist nichts weiter als ein Mythos, den sich die Manager-Kaste hoch bezahlen lässt. Besser gesagt, selbst zuspricht. Manager genehmigen Managern das Gehalt. Das ist unfair für alle anderen: die Mitarbeiter, die Gesellschaft, die Aktionäre. Wenigstens die Anteilseigner könnten daran etwas ändern. Dazu müssten sie aber an einem Strang ziehen“.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/kommentar-zu-managergehaeltern-der-mythos,1472780,21872034.html

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