Blog-Artikel

22.03.2013 12:05
ADAC unfair unterwegs  

Im ADAC rumort es. Mitarbeiter und Betriebsräte sollen ausspioniert worden sein. Ex-Vorstand Burkhard Scheunert sprach von einem Sumpf beim ADAC. "Durch geschickte Handhabung hat der Geschäftsführer schon erreicht, dass die Kollegen machen, was er möchte (...), er diktiert wie's weitergeht", sagte Scheunert dem NDR-Fernsehmagazin "Panorama 3". Bei Amtsgerichten laufen immer mehr Klagen gegen den ADAC Niedersachsen und Sachsen-Anhalt auf. Allein 92 sollen es im letzten Jahr gewesen sein bei einer Mitarbeiterstärke von 150 Personen. Im Regionalbereich Nordbayern sieht es nicht viel anders aus.

Auslöser sind wohl kritische und für den ADAC unangenehme Meldungen in der Öffentlichkeit, wonach vor allem in den ADAC Regionalabteilungen ein teilweise inkompetentes und teilweise intrigantes Management herrsche. Die Münchener ADAC-Zentrale fühlt sich nicht zuständig, da es allgemeine Richtlinien gäbe und ansonsten jeder Regionalbereich (=Gau; 18 Gaue bundesweit) sein Management eigenverantwortlich betreibe. Regionale Geschäftsführer versuchen, Kritik und Konflikte unter den Teppich zu kehren oder ergreifen Maßnahmen gegen interne Kritiker.

"Es hat in keiner Weise oder Form jemals eine Anweisung der Geschäftsführung gegeben, den Betriebsrat auszuspionieren", sagte der für den ADAC tätige Kommunikationsberater Klaus Cocks. Es gehe wohl darum, den amtierenden Vorstand zu stürzen. "Wir haben hier eine kleine Meuterei auf der Bounty", sagte Cocks. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.

Das Team vom „MarkenCheck“ der ARD/WDR (Das Erste) schreibt und filmt: „Wir konfrontieren Karl Obermair aus der Münchener ADAC-Zentrale auch mit diesen Vorgängen und damit, dass ein Anwalt, der viele dieser Arbeitsgerichtsverfahren arbeitnehmerseitig betreut hat, ungestraft von einem "Angstmanagement" beim ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt sprechen durfte, das "totalitäre Züge" habe. Doch erneut erklärt sich Obermair für nicht zuständig: "In Niedersachsen gibt es Unruhe, so ähnlich wie das auch im vorherigen Regionalclub Nordbayern der Fall war. Auch da ist eine entsprechende Reaktion auf informeller Ebene erfolgt. Die Situation in Niedersachsen müssen die Kollegen aus Niedersachsen regeln", sagt er.

Ungeklärte Vorgänge in zwei Gauen, die an Grundfesten von Arbeitnehmerrechten rütteln. Trotzdem, Karl Obermair hat ein reines Gewissen. Doch ist die ADAC-Spitze wirklich machtlos – macht es das nicht besser. Unser (…) Checkurteil: Der ADAC ist als Arbeitgeber zweifelhaft“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

"ARD-Video zu: ADAC unfair?"

Organisationen
  Blog-Artikel
  Blog-Kategorien
  Blog-Archiv