Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor Sonnenaufgang auf, um 17 Stunden lang ununterbrochen Kaffee zu pflücken. Ohne sauberes Trinkwasser. Ohne Toilette. Ohne Vertrag oder angemessenes Mindesteinkommen. Für Millionen von Arbeitskräften weltweit ist dies die Realität hinter unserer morgendlichen Tasse Kaffee. [1] So viel zum vorherigen Blogbeitrag über Fairen Handel. Noch schlimmer? Viele dieser Farmen sind durch Zertifizierungssysteme, die wir in unseren Regalen sehen, als „ethisch“ und „nachhaltig“ zertifiziert, wie Fairtrade International, Rainforest Alliance und 4C. Sie versehen Kaffeemarken mit Wohlfühl-Labels – ohne jedoch Menschen oder die Umwelt wirklich zu schützen. [2] Das ist ein Betrug, der gutgläubige Verbraucher*innen wie uns täuscht. Aber neue Untersuchungen erschüttern die Branche. [3] Wenn wir jetzt handeln, können wir das Blatt wenden. Schreibt WeMove Europe (https://wemove.eu/de). Diese Zertifizierer sind keine großen Unternehmen mit juristischer Schlagkraft. Sie leben vom Vertrauen – und wenn wir ihre Versäumnisse aufdecken, geraten sie in Panik. Das ist unsere Stärke. Ein großer Appell mit Tausenden von Unterschriften wird ihnen zeigen, dass wir sie beobachten – und dass wir echte Reformen erwarten. Wenn Sie jetzt unterschreiben, werden Sie Teil einer europaweiten Bewegung für fairen Kaffee. Dann gehen wir gemeinsam den nächsten Schritt: Wir werden in unseren Ländern Beschwerden wegen irreführender Werbung einreichen, um die Kaffee-Zertifizierer unter Druck zu setzen, damit sie ihr Verhalten dringend ändern – oder ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Wir haben uns mit Expert*innen zusammengetan, die seit Jahren Missstände in der Kaffeeindustrie aufdecken. Gemeinsam können wir die Zertifizierer dazu zwingen, die Ausbeutung nicht länger zu billigen. Und wir können ein existenzsicherndes Einkommen für Landarbeiter, Kleinbauern und Kleinbäuerinnen sowie die Rechenschaftspflicht der Kaffeeindustrie einfordern. Wir haben uns schon einmal für Arbeitnehmerrechte eingesetzt – und gewonnen! Über 100.000 von uns unterzeichneten einen Appell, und Hunderte wandten sich an Politiker*innen, um faire Bedingungen für Beschäftigte auf Plattformen wie Uber zu fordern. Dadurch erhielten Tausende von Plattformarbeiter*innen endlich die Rechte, die ihnen zu lange vorenthalten worden waren: Mindestlohn, Krankengeld und lebenswichtigen Arbeitnehmerschutz. [4] Nicht nur die Menschen leiden. Kaffeegiganten roden unsere Wälder. Allein 2017 zerstörten sie so viele Bäume, als hätte es 4,5 Millionen zusätzliche Autos auf den Straßen gegeben. Das entspricht einer Anzahl von Autos, die dreimal Stoßstange an Stoßstange von Lissabon nach Warschau und zurück reichen würden. [5] Kaffeezertifizierer arbeiten Hand in Hand mit diesen Unternehmen, um den Missbrauch zu vertuschen und Greenwashing zu betreiben.
Unser Kaffee darf weder die Würde der Menschen noch den Planeten kosten. Setzen Sie sich mit Ihrem Namen für wirklich fairen und nachhaltigen Kaffee ein – angefangen mit einer ehrlichen Zertifizierung. In Solidarität mit Kaffeebauern und Kaffeebäuerinnen weltweit, Olga (Warschau), Hajar (Brüssel), Rebecca (Berlin) und das gesamte WeMove Europe-Team PS: Rund die Hälfte des weltweiten Kaffees ist zertifiziert. [6] Wenn wir diesen Kampf gewinnen, verändern wir nicht nur eine Marke – wir verändern das gesamte System. Referenzen: [1] https://www.somo.nl/bitter-brew/
https://verite.org/project/coffee-3/
https://coffeewatch.org/coffee-and-human-rights-abuses/ [2] siehe [1] [3] https://coffeewatch.org/the-worlds-best-coffee/
https://konzernverantwortung.ch/beispiele/syngenta-kaffee-von-farmen-mit-sklavereiahnlichen-arbeitsbedingungen/
https://stories.publiceye.ch/nestle-coffee/
https://reporterbrasil.org.br/2023/11/starbucks-slave-and-child-labour-found-at-certified-coffee-farms-in-minas-gerais/ [4] https://www.etuc.org/en/pressrelease/platform-work-trade-unions-win-millions-workers WeMove Europe: Uber, von den Arbeitnehmern besiegt! [5] https://www.forest-trends.org/wp-content/uploads/2021/02/10-things-to-know-about-coffee-production.pdf
https://coffeewatch.org/coffee-and-environmental-problems/ [6] https://www.cbi.eu/market-information/coffee/multi-certified-coffee/market-potential
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