Fairness lässt sich nicht erpressen. Das ist widersinnig. So sah es die Fairness-Stiftung schon am 11.4.08 in Bezug auf das Fairness-Abkommen der Gewerkschaften mit den Zeitarbeitsfirmen. So sah es nun auch der Arbeitgeberverband Mittelständischer Personaldienstleister (AMP) und erwirkte beim Landgericht Frankfurt/Main gegen die IG Metall eine mit 250.000 € strafbewehrte einstweilige Verfügung. Die IG Metall hatte im April dieses Jahres Zeitarbeitsunternehmen mit der Androhung, dem Einsatz von Zeitarbeitsfirmen in den Unternehmen seitens der Betriebsräte nicht mehr zuzustimmen, die Zeitarbeitsfirmen zu Fairness-Abkommen veranlasst. In einer einstweiligen Verfügung vom 21. Mai 2008 hat das Landgericht Frankfurt der IG Metall mit einem Ordnungsgeld von 250.000 € untersagt, weiterhin in dieser Form an Zeitarbeitsunternehmen heranzutreten. Der Präsident des Arbeitsgeberverbandes Peter Mumme, sagte: „Wir haben uns als einziger Zeitarbeitsverband erfolgreich gegen die Zumutung zur Wehr gesetzt, dass die IG Metall mehr als 8.000 Unternehmern und Unternehmerinnen mit nach meinem Empfinden erpresserischen Methoden die Bedingungen diktieren will, mit denen Vertragsbeziehungen zu Mitarbeitern und Kunden geregelt werden." Die Fairness-Stiftung fragte am 11.4.08: „Ob das fair ist: zu einem Abkommen genötigt werden und mit einem Abkommen Wettbewerbsvorteile sichern?“ Und war zugleich skeptisch, dass das Fairness-Abkommen wirklich Fairness bedeutet. Und empfahl: „auf lange Sicht kommen Unternehmen und Gewerkschaften nur kooperativ, aber weniger konfrontativ weiter. Da kann man sich das teure Hick-Hack gleich sparen und mit fairem Vorgehen Zeit, Geld und Ansehen sparen.“
Nun wäre es Sache des AMP, auf die Gewerkschaften zuzugehen, um eine kooperative Vorgehensweise zu finden. Denn der Kerngedanke „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist Fairness-Abkommen gilt nach wie vor, denn die Zeitarbeitnehmer tragen schon größere Risiken als andere Arbeitnehmer. Und die Arbeitgeber haben die Vorteile der Flexibilität, Mobilität und reduzierter Kosten auf ihrer Seite.
|