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12.04.2022 14:23
Edeka nutzt Ferrero-Rückruf für eigene Schokolade – und kassiert Kritik  

Denn viele Kunden finden das „geschmacklos“. Der große Rückruf vieler beliebter Ferrero-Produkte sorgt aktuell in Supermärkten für überraschend leere Süßigkeitenregale. Salmonellen-Gefahr in mehreren „Kinder“-Produkten des Süßwarenherstellers Ferrero, die in einem Werk in Arlon in Belgien produziert wurden, sind der Grund dafür.

Auch wenn Kinderriegel und Kinderschokolade vom Ferrero-Rückruf nicht betroffen sind, hat es gerade vor Ostern mit Überraschungseiern und Schokobons einige sehr beliebte Produkte erwischt. Mehr als 20 Artikel hat Ferrero daher unter anderem bei Rewe, Kaufland, Aldi und vielen anderen deutschen Supermärkten zurückgerufen. Auch Edeka und die Edeka-Tochter Netto sind von dem Ferrero-Rückruf betroffen. Trotzdem nutzt die Supermarktkette nun den Ferrero-Rückruf, um Werbung in eigener Sache zu machen. Edeka sorgt damit für einen Social-Media-Hit, muss aber auch Kritik einstecken.
Edeka macht sich über Ferrero lustig – „garantiert ohne Überraschung“

Denn während Überraschungseier, Schokobons und noch einige andere Ferrero-Produkte jetzt aus den Regalen verschwunden sind, wirbt Edeka gleichzeitig für die ähnlichen Produkte ihrer Eigenmarke „Gut & Günstig“. Am Samstag (9. April) postete der Supermarkt auf seiner Facebookseite ein Bild der Schokoladen-Bonbons von „Gut & Günstig“, quasi das Eigenmarken-Pendant zu den „Kinder“-Schokobons von Ferrero.

Über dem Bild steht der Schriftzug: „Garantiert ohne Überraschung“. Damit spielt Edeka gezielt auf die Salmonellen-Gefahr in der aktuellen Charge der Ferrero-Produkte, wie „Kinder Überraschung“ an. „Unsere Schokolade ist bedenkenlos lecker und wunderbar günstig“, heißt es zusätzlich im Posting.
Edeka-Werbung nach Ferrero-Rückruf – Kunden finden das „geschmacklos“

Mit inzwischen mehr als 3500 Likes und über 500 Kommentaren hat das Posting auf jeden Fall für Aufsehen gesorgt. „Genial“, loben mehrere Userinnen und User den Werbe-Coup von Edeka. Durchweg positiv ist das Feedback aber bei weitem nicht. „So etwas kann immer mal passieren! Aber darauf jetzt so einen Werbeslogan setzen, geht gar nicht“, kritisiert eine Userin. Andere Nutzer sehen die Aktion ebenfalls kritisch, nennen die Werbung sogar „geschmacklos“. Ein User schreibt: „Ihr tut ja so, als ob bei euch noch nichts zurückgerufen wurde.“

Auch der Discounter Netto, eine Edeka-Tochter, schlägt in die gleiche Kerbe. Netto nutzt seit Samstag ebenfalls aktiv den Ferrero-Skandal, um Schoko-Produkte der Eigenmarke, speziell für Ostern, zu bewerben. Mit dem Slogan „Ohne böse Überraschung, Kinder!“, wirbt Netto unter anderem für Schoko-Osterhasen und gefüllte Schokoeier.
Ferrero-Rückruf: Viele beliebte „Kinder“-Produkte betroffen

Der Ferrero-Skandal hat in den vergangenen Tagen derweil immer größere Ausmaße angenommen. Inzwischen wurde das betroffene Werk in Belgien geschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Es wurde bekannt, dass der erste Salmonellen-Fund bereits am 15. Dezember 2021 gemacht wurde. Dass Ferrero erst rund vier Monate später an die Öffentlichkeit ging, sorgte für heftige Kritik von Verbraucherzentralen. Der Rückruf von Ferrero-Produkten wurde in den letzten Tagen sogar ausgeweitet. Inzwischen sind mehr als 20 Artikel betroffen.

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