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23.11.2007 12:13
Kennen Sie das BOHICA-Syndrom?  

Kennen Sie das BOHICA-Syndrom? Es ist ein Akronym für "Bend Over, Here It Comes Again" (Da kommt's schon wieder, geht in Deckung). Und meint, wenn sich Mitarbeiter in mental gebückter Haltung einem neuen Reorganisationsprozess oder Change Management entziehen. Unter dem Motto: Das ist die 3. Welle in 2 Jahren und werden wir auch überleben. Wie lange läuft der Vertrag vom Vorstand noch?

Restrukturierungen, Fusionen, Zukäufe, harte Strategiewechsel: da macht sich bei den Führungskräften und Mitarbeitern Changezynismus breit, der auch die wohlfeilen Formulierungen von Synergieeffekten, Neuausrichtung und optimierter Performance nur noch sarkastisch kommentiert.

Eine Studie der UNI Mainz hat festgestellt, dass Veränderungsprozessen ausgewichen und abwehrender Zynismus aufbaut wird, wenn
1. vorhergehende Veränderungen als nicht erfolgreich erlebt wurden,
2. der Grund für das Scheitern in Kompetenzmängeln oder zu geringem Engagement der Verantwortlichen gesehen wurde.

Entscheidend ist das Vertrauen, dass das Top-Management im Vorfeld einer Veränderung erworben hat und durch die Herangehensweise unter Beweis stellt. Wenn Veränderungen mit einer schicksalhaften Automatik einhergehen, dass Budgets verkleinert, Teams auseinander gerissen, Stellen abgebaut, Positionen neu ausgewürfelt und Leistungsanforderungen um ein Mehrfaches gesteigert werden, dann ist der Zynismus nicht aufzuhalten. Denn die Angst von Menschen vor Arbeits-, Ansehens-, Einkommens- und Zugehörigkeitsverlust ist stärker als alle Versprechen, die keiner prüfen kann. Daher ist Fairness der maßgebliche Faktor, der Vertrauen in das Spitzenführungsteam und Erfolg der Veränderung garantiert. Nur wird dafür meistens weder ausreichend Zeit noch Geld investiert. Was sehr kurzsichtig ist!

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