Alle sind gegen Doping, aber fair das deutsche Olympiateam zu würdigen, gelingt dann doch nur wenigen. Zwar sollen die Olympischen Spiele kein Nationenwettstreit, sondern der Wettstreit Einzelner sein. Zuletzt jedoch interessiert nur der Medaillenspiegel und -rang. Da sind die Deutschen auf Platz 5 gelandet. Nicht schlecht, recht gut. Doch was vor allem in die Kritik geriet, ist das Abschneiden des Leitathletikteams.
Was zu dieser Kritik zu sagen ist, hat dessen Bundestrainer Jürgen Mallow mit klaren und richtigen Worten angemerkt. Er nannte die Kritiker kurz "Dummschätzer", weil sie Sprechblasen erzeugen, ohne wirklich nachzudenken.
Denn Mallow findet das deutsche Abschneiden gut. Denn weiter käme man nur - wie viele andere Teams - mit Doping, das größtenteils noch nicht im Labor identifiziert werden kann. Die Grenze der Heuchelei sei überschritten, wenn einerseits die angeblich schlechte Leistung und andererseits das Doping beklagt werde.
Mallow: "Früher lagen die Läufer nach so einer Runde japsend am Boden, heute sehen sie aus wie nach einem Trainingslauf. Die Methode, die 400 Meter mit einer solchen Leichtigkeit zu laufen, haben wir nicht und wollen wir nicht. Wenn wir unfaire Bedingungen vorfinden, müssen wir das noch hinnehmen. Aber man kann uns nicht eins zu eins an diesen Bedingungen messen".
Recht hat der Mann.
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