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24.07.2023 12:07
Beratung und Hilfe für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bei unfairen Attacken  

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie wissenschaftliche Institutionen werden immer wieder Ziel von Hassrede, Drohungen und diffamierenden Kampagnen. Insbesondere in den Sozialen Medien ist Wissenschaftsfeindlichkeit ein großes Problem. Seit Jahren mehren sich die Angriffe auf Forschende in Forschungsgebieten mit gesellschaftspolitischer Relevanz – nicht zuletzt während der Corona-Pandemie. Es besteht ein klarer Bedarf an Unterstützung und Beratung für die Wissenschaft und die Wissenschaftskommunikation.

An dieser Stelle setzt die neue, bundesweite Initiative des Bundesverbandes Hochschulkommunikation und von Wissenschaft im Dialog (WiD) an: Der Scicomm-Support ist eine Anlaufstelle für Betroffene von digitaler Gewalt, diskreditierenden Medienkampagnen und weiteren Formen von Angriffen und unsachlich ausgetragenen Konflikten in der Wissenschaftskommunikation.

„Das Ziel des Scicomm-Supports ist, Forschenden und Kommunizierenden bei Angriffen Rückhalt und Unterstützung zu bieten“, sagt Dr. Benedikt Fecher, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog. „Von Forschenden wird heute erwartet, dass sie sich aktiv am öffentlichen Diskurs beteiligen und für viele Forschende ist öffentliche Kommunikation mittlerweile Teil ihrer Arbeit. Diese Offenheit macht sie jedoch angreifbar. Deshalb brauchen wir Unterstützungsangebote für Betroffene, auch um das Wissenschaftssystem insgesamt resilienter zu machen.“

„Wir haben vor knapp anderthalb Jahren mit der Arbeit am Scicomm-Support begonnen mit dem Ziel, eine Lücke im Wissenschaftssystem zu schließen. Der Bedarf an einer – eng mit den institutionellen Kommunikationsbereichen der Wissenschaftseinrichtungen zusammenarbeitenden – bundesweiten Unterstützungsstruktur für Personen, die Wissenschaft kommunizieren, wurde immer offensichtlicher. Dass der Scicomm-Support jetzt mit so vielen renommierten Einrichtungen als Partner und Unterstützer starten kann, ist für mich auch ein Zeichen der Anerkennung und Reputation von Wissenschaftskommunikation“, so Julia Wandt, Vorsitzende des Bundesverbandes Hochschulkommunikation.

Die Plattform Scicomm-Support unterstützt Betroffene in Form einer persönlichen Beratung – von 7 bis 22 Uhr, 365 Tage im Jahr. Die Beratung ist kostenlos und kann telefonisch erreicht werden. Die Unterstützung erfolgt durch erfahrene Kommunikatorinnen und Kommunikatoren des Bundesverbandes Hochschulkommunikation. Darüber hinaus stellt die Plattform Informationen und Ressourcen in Form von Leitfäden, Checklisten und Best-Practice-Empfehlungen zur Verfügung – Trainingsangebote werden folgen. Neben der Kommunikationsebene wird auch auf rechtlicher Ebene beraten sowie bei Bedarf psychologische Unterstützung vermittelt.

Der Scicomm-Support ist zusätzlich in das von der Volkswagenstiftung geförderte Pionier-Projekt KAPAZ (Kapazitäten und Kompetenzen im Umgang mit Hassrede und Wissenschaftsfeindlichkeit) eingebettet, an dem Wissenschaft im Dialog und der Bundesverband Hochschulkommunikation sowie sechs weitere Partner beteiligt sind. In dem Projekt KAPAZ entsteht eine Vielzahl von Ressourcen, die unter anderem den Scicomm-Support auf eine fundierte Wissensbasis stellen und allgemein das Bild der Wissenschaftsfeindlichkeit untersuchen und Gegenstrategien entwickeln.
Der Scicomm-Support ist ein gemeinsames Angebot des Bundesverbandes Hochschulkommunikation und von Wissenschaft im Dialog. Für die rechtliche Expertise wird der Scicomm-Support mit einem Projekt der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius kooperieren, an dem auch die Bucerius Law School beteiligt ist. Am Aufbau und an der Begleitung des Scicomm-Supports ist zudem HateAid wesentlich beteiligt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sind Partner des Scicomm-Supports.

Nähere Informationen – auch zu den weiteren Institutionen, die die Anlaufstelle unterstützen – auf der Website:
"scicomm"

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