Deutsche Bank, Allianz, DZ Bank, Commerzbank und Co. geben Milliarden für die Zerstörung von Wäldern. Seit 2016 wurden im deutschen Finanzsektor Kredite von insgesamt 45 Milliarden US-Dollar für umweltschädliche Branchen gewährt.
Europäische Banken und Fondsgesellschaften investieren seit Abschluss des Pariser Klimaabkommens Milliarden in die Zerstörung von Wäldern und die deutsche Finanzbranche ist dabei führend. Das belegt eine Recherche von Greenpeace International, Harvest, Milieudefensie, Deutsche Umwelthilfe, OroVerde, Kritische Aktionäre und weiteren Organisationen. Für die Datenrecherche „Milliarden für Naturzerstörung“ haben die Autor:innen Kredite an und Investitionen in große Unternehmen untersucht, die in sogenannten „Wald-Risikosektoren“ tätig sind, wozu auch Palmöl, Kakao und Soja zählen. Dazu nutzten sie Finanzdaten der unabhängigen Forschungseinrichtung Profundo.
Zwischenerfolg in Brasilien
Sie denken, dass niemand die Macht der Banken beschneiden wird? Mitnichten! In Brasilien gab es jetzt einen ersten Erfolg: Die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft hat erklärt, dass eine finanzielle Beteiligung an der Zerstörung öffentlicher Wälder ein Verbrechen darstellen kann! Sie fordert von acht Banken, dass diese die folgenden schädlichen Kredite sofort kündigen: für Grundstücke in öffentlichen Wäldern, in indigenen Gebieten und in Naturschutzgebieten im Amazonasgebiet. Die Staatsanwaltschaft reagiert damit auf einen zuvor von Greenpeace Brasilien veröffentlichten Bericht. Dieser belegt, dass Banken über so genannte ländliche Kredite tausende von Grundstücken finanzieren. Das treibt die illegale Abholzung und Landnahme beispielsweise in indigenen Gebieten voran. Zu den gerügten Banken gehören: Banco do Brasil, Santander, Banco Do Amazônia, Banco De Lage Landen Brasil (einer Tochter der niederländischen Rabobank), Banco Sicredi , Bradesco, Caixa Econômica Federal und Itaú. Die Banken haben nun 30 Tage Zeit, der brasilianischen Bundesstaatsanwaltschaft zu antworten, ob sie die Forderungen umsetzen werden. Sollten die Banken sich dem widersetzen, kann dies rechtliche Konsequenzen haben.
Milliarden für Naturzerstörung
Diese Recherche zeigt: Deutsche Finanzinstitute sind im europäischen Vergleich führend bei Investitionen und der drittgrößte Kreditgeber an Branchen, die in direktem Zusammenhang mit Abholzung stehen. Insgesamt hat der Finanzsektor der 27 EU-Staaten seit 2016 Kredite in Höhe von 278 Mrd. USD (Deutschland: 45 Mrd. USD) an diese Branchen vergeben und zusätzlich im Jahr 2023 rund 65 Mrd. USD in sie investiert (Deutschland: 17 Mrd. USD)
"Wer finanziert Naturzerstörung im großen Stil?"
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